Kollaterale Fotografien

Rückblick von Renate Billensteiner
„Porträt“ Temporäres Atelier mit Ausstellung

Fototermine zu arrangieren gehört zu meinem Atelieralltag und bis es zu einem Fotoshooting kommt, vergehen oft Monate. So gesehen war die Kollaterale in Wels ein Schlaraffenland der Porträtfotografie. In den zwei Wochen besuchten uns sehr viele Interessierte in unserem temporären Studio und Ausstellungsraum. Die Raumaufteilung und das gute Licht waren optimale Voraussetzungen zum Fotografieren – und es gab genug Platz zur Präsentation. Während ich die BesucherInnen porträtierten durfte, führte Gerhard durch unsere gemeinsame Ausstellung.

Liebe Besucherinnen, liebe Welserinnen, liebe Kolleginnen, Ihr wart alle großartig, ich danke Euch, dass Ihr mir ermöglicht habt, so viele gelungene Werke zu schaffen.

Eine Auswahl der entstandenen Porträts:

Fotografie: Renate Billensteiner
Fotografie: Renate Billensteiner
Fotografie: Renate Billensteiner
Fotografie: Renate Billensteiner

Wir bedanken uns beim gesamten Galerie DIE FORUM Kollaterale-Team, bei der Stadt Wels und deren professionellen Unterstützung und für den optimalen Atelier- und Ausstellungsraum und aller Unterstützung in projektbezogenen Belangen.
Renate Billensteiner und Gerhard Brandl

Video: entschleunigt

„entschleunigt“
Natascha Wöss / Claudia Gasser
und weitere PerformerInnen aus Linz und Wien

Die 7 minütige Kurzfassung der 35 minütigen Performance „entschleunigt“ am Sonntag, 12. Juli am Stadtlatz Wels.
Die Langversion wurde bei g SCHICHT n gezeigt.

PerformerInnen: Ruth Cerha, Christina Feldhammer, Claudia Gasser, Hermine Scheiber, Christian Trummer, Astrid Windner, Natascha Wöss

Inszenierung: Natascha Wöss

Video: Michael Sigl

Foto: Otto Pölzl

Zurück im Alltag

Elke Sackel / Monika Keller
„Social Dis:dancing“ Projektraum
Luxury Schaufensterpuppe

Nach der ganzen Aufregung, die jedes größere Ausstellungsprojekt mit sich bringt, kann es schon vorkommen, dass man in einen Zustand der Leere fällt und einige Tage oder auch länger braucht, um wieder in den künstlerischen Alltag zurückzufinden. Diesmal geht es mir aber nicht so, ganz im Gegenteil. Durch den lebhaften Austausch mit den KollegInnen während der Kollaterale und durch die vielen Eindrücke, denen ich in Wels ausgesetzt war, entstand ein ganzes Bündel an neuen Ideen für weitere Arbeiten.

Einen dieser Impulse gab uns der winzig kleine, mit Glas überdachte Raum im hinteren Teil des Hauses Schmidtgasse 5. Dort befanden sich zwei Werbetafeln, die noch aus der Zeit stammen, in der die Räume ein Juweliergeschäft beherbergten. LUXURY by Giuliani – eine klare Ansage. Wer sich das leisten kann, hebt sich ab von den anderen, den weniger Begüterten. Abgrenzung durch Luxus. Eine großartige Gelegenheit, sich mit einer weiteren Art der Distanz zu beschäftigen: der Distinktion.

Monika Keller hüllte unsere Kleiderpuppe im Lauf der Kollaterale-Tage in schwarze Stoffbahnen und goldene Schleifen. Der angedeutete Kopf ist völlig von Gold bedeckt. Hier gibt es kein Gesicht, aus dem etwas abzulesen wäre, keine Augen, in die man blicken könnte, keine Möglichkeit, eine Verbindung zu diesem Luxusgeschöpf aufzubauen. Ein schwarz-goldener Ring lehnt an seiner Hüfte und könnte gegebenenfalls noch zusätzlich eingesetzt werden, um sich aufdringliche Zeitgenossen vom Leib zu halten.

Im Laufe des Arbeitens zeigten sich immer mehr Aspekte des Themas Distanz und schließlich entstand die Idee, mehrere KollegInnen einzuladen, eigene Beiträge dazu zu erarbeiten und ein gemeinsames Ausstellungsprojekt zu entwickeln. Ulli Stelzer, Foto- und Videokünstlerin aus Wels, hat diesen Ball aufgefangen. Sie wird im August in den Räumen der Galerie Forum wieder mit der Tänzerin und Choreografin Bianca Anne Braunesberger zusammenarbeiten. Dabei wird Bianca den schwarz-goldenen Reifen in ihre Choreografie einbinden und Ulli wird Videomaterial für eine Arbeit zum Thema Distanz/Distinktion sammeln.

Margit Leeb, eine Künstlerin, die vor einigen Jahren den Wechsel von der Malerei in die Textilkunst vollzogen hat, arbeitet ebenfalls schon mit Begeisterung an einem, wie ich finde, äußerst spannenden Werk, bei dem es um Tapisserie und experimentellen Materialeinsatz geht. Mehr will ich noch nicht verraten …

Monika und ich werden natürlich auch dranbleiben und wer weiß, wer sich noch von unserer Begeisterung anstecken lässt?

Text und Fotos: Elke Sackel

Luxury

Spurenentsicherung

Evelyn Kreinecker: Spurenentsicherung
Evelyn Kreinecker: Spurenentsicherung
Alles hat seine Zeit … Kollaterale Abschied

Spuren hat Evelyn Kreinecker bei der Kollaterale gefunden, gesetzt, gerahmt und mitgebracht.
Nun ist alles wieder vorbei und abgebaut. Viele Spuren sind entfernt, manche Spuren bleiben, einige sind dazu gekommen.
Die Kollaterale hinterlässt auf jeden Fall Spuren – nicht nur in der Stadt Wels!

Text und Fotos: Evelyn Kreinecker

Evelyn Kreinecker: Spurenentsicherung
Evelyn Kreinecker: Spurenentsicherung
Evelyn Kreinecker: Spurenentsicherung

Abschied von der Schmidtgasse

Elke Sackel / Monika Keller
„Social Dis:dancing“ Projektraum
dis:dancer
Kulturraum Atemraum
dis:dancer - Tragegurte
dis:dancer

An meinem letzten Tag in der Schmidtgasse 5 hat es in Strömen geregnet. Trotzdem kamen noch einige BesucherInnen zum Schauen, Plaudern, Erkunden in unsere Ausstellungsräume. Da kommt schon einige Wehmut auf, wenn ich an den morgigen Abbau denke. Das wunderbare alte Handwerkerhaus fällt jetzt wieder zurück in seinen Dornröschenschlaf. Ich wünsche ihm eine gute Zukunft, eine sanfte Sanierung und gefühlvolle neue BewohnerInnen, die seine zeitlose Schönheit zu schätzen wissen.

Fotos: Elke Sackel

Spontane Märchenstunde in der Schmidtgasse

Schneewittchen erzählt von Barbara Richtarski

Bei einem Besuch der Märchenerzählerin Barbara Richtarski in der Pop-up-Galerie von Claudia Gasser, Michael Sigl und Mira Binder entstand spontan die Idee, zu einer Märchenstunde in die Schmidtgasse einzuladen. Bei den Vorbereitungen kamen die „dis:dancers“ zum Einsatz. Das Wetter hielt, und erst als Schneewittchen schon in ihrem gläsernen Sarg lag, fielen die ersten Regentropfen. Das Publikum lauschte mucksmäuschenstill den Worten der Erzählerin und den feinen Harfenklängen, die in den kurzen Pausen zu hören waren. Den meisten von uns ist wohl die Geschichte von Schneewittchen und ihrer bösen Stiefmutter bekannt, aber wie bildhaft und detailreich das Märchen in dieser alten Fassung erzählt wurde, hat uns alle bezaubert. Nicht zuletzt auch wegen der äußerst liebevoll gestalteten Puppen, die Barbara Richtarski bei ihrer Vorstellung scheinbar zum Leben erweckte.

Text und Fotos: Elke Sackel

Kollaterale in der Schmidtgasse 3 + 5 noch bis 18. Juli!
Mo–Fr 16–19 Uhr
Sa–So 10–13 Uhr
Sa 18.7. 13–16 Uhr

work in progress: Seelenwechsel

Bibi Weber
„Seelenwechsel“ Rauminstallation / Work in Progress
Wo immer sie sind

Historische, künstlerische und gefundene Materialien bilden den Ausgangspunkt für das prozesshafte Geschehen: Nach und nach entwickelt sich eine teils fiktive Geschichte vom Haus und seinen Menschen.

Schmidtgasse 5
Mo–Fr 16–19 Uhr
Sa–So 10–13 Uhr
Sa, 18.7. 13–16 Uhr

Fotos: Bibi Weber

Pause

Wa(h)re Kunst

Birgit Schweiger
„Wa(h)re Kunst“ Mobile Spontanzeichnungen
Birgit Schweiger: Wa(h)re Kunst
Birgit Schweiger: Wa(h)re Kunst

Birgit Schweiger alias paintsbi arbeitet spontan, mitten in der Fußgängerzone in der Schmidtgasse (vor den Gebäuden 3–5).  Sie lässt ihren Gedanken und spontanen Einfällen freien Lauf. Gleichzeitig nimmt sie Kontakt mit ihrer Umgebung auf und baut diese intuitiv in ihre zeichnerische Arbeit ein.

Es muss nichts und darf alles (sein). Spontan, sehnsüchtig, frei, lustvoll und spielerisch. Und achtsam.

Zu sehen vom 15.–17. Juli, jeweils am Nachmittag. Bei Regen nach überdachten Unterschlüpfen suchen. Schmidtgasse.

Fotos: Elke Sackel

Birgit Schweiger: Wa(h)re Kunst